Wie soll ich das nur aushalten? Ich merke, wie ich immer schwächer werde. Ich will das nicht! Am liebsten würde ich morgens nicht mehr aufstehen. Was denke ich eigentlich?

Ich bin so unendlich erschöpft, meine Augen wollen einfach nur zu sein, ich will schlafen, ich will dösen, ich will nichts tun, mich um nichts und niemanden kümmern. Ich möchte Stille und einfach nur liegen. Keinen sehen, nicht sprechen müssen, einfach nichts! Stundenlang in der Ruhe versinken.

Wer kann mir helfen? Wohin kann ich gehen? Es ist Sonntag – ein herrlicher Sonntag im Frühling.

Ich packe meinen Koffer, ich kann und möchte diese Szenen und mein Verhalten meinen Lieben nicht weiter zumuten.

Kein Kind sollte seine Mutter so sehen ...

„Was machst du da?“, fragt mein Mann, als er mich auf dem Boden sitzend vor dem Schrank findet. „Bringst du mich in diese Klinik?“, frage ich.

Im Auto ist es still, jeder geht seinen Gedanken nach. Der Abschied von unserer Tochter (15) war tränenreich. „Ich komme bald wieder“, flüstere ich ihr ins Ohr. Sie blickt mich mit Tränen in den Augen an und nickt.

Ich bin sicher, ich tue das Richtige. Was ist das Richtige in so einer Situation? Ich war noch nie in so einer Situation. Ich kenne auch niemanden, der schon mal in so einer Situation gewesen ist, zum Glück, denke ich. ​